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24.01.2025 ● Allgäuer Zeitung/ OYA
Visuelle Visitenkarte: Do‘s and Dont‘s in Social Media Profilen
Um Personal zu finden, setzen Arbeitgeber und Personalverantwortliche mehr und mehr auf Social Recruiting – die Personalsuche über Social Media-Kanäle. Bei der Recherche nach geeigneten Kandidaten spielen Business-Netzwerke und Karriereportale eine wichtige Rolle. Auf Xing, LinkedIn, Experteer, X oder auch Facebook können wechselwillige Fach- und Führungskräfte von Recruitern gefunden und angesprochen werden, vorausgesetzt, sie wecken deren Interesse.
Zu den häufigsten Problemen zählen unvollständige, nicht aussagekräftige Profile. Deswegen gilt es, stark verkürzte Lebensläufe, die nur die aktuelle Position zeigen oder Lücken aufweisen, unbedingt zu vermeiden.
Aktuelles Profilbild
Eine weitere Hürde, um ins Visier der passenden Recruiter zu geraten, sind sehr spezielle konzerninterne Funktions- und Stellenbezeichnungen, die für Außenstehende kaum nachvollziehbar sind. Auch das Profilbild wird häufig unterschätzt, dabei spielt es als erster persönlicher Eindruck und visuelle Visitenkarte eine entscheidende Rolle. Es sollte aktuell und professionell sein sowie in Kleidung und Ausdruck dem der Position gemäßen Auftreten entsprechen.
Marktübliche Keywords
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor aussagekräftiger Social Media-Profile sind die richtigen Keywords. Schließlich suchen HR-Manager und Headhunter auf Basis des in der Stellenausschreibung beschriebenen Positionsprofils und den entsprechenden Schlüsselbegriffen nach geeigneten Kandidaten. Häufig geben Fach- und Führungskräfte in ihren Social Media-Profilen jedoch lediglich die internen Stellenbezeichnungen und Positionen an, die meist nicht den marktüblichen Keywords entsprechen. Demzufolge fallen viele geeignete Kandidaten durch das Suchraster der Recruiter, weil sie schlicht und einfach nicht gefunden werden.
Natürlich sollte man seinen offiziellen Jobtitel nicht verändern. In den gängigen Business Networks gibt es jedoch Rubriken wie „Top-Fähigkeiten“, „Qualifikationen“ oder „Kenntnisse und Fähigkeiten“, in denen man die entsprechenden Schlagwörter zur Branche, zur Position und zum Funktionsbereich ergänzen kann. Für die Kandidaten kann es hilfreich sein, sich in die Situation von Recruitern hineinzuversetzen und zu überlegen, nach welchen häufigen Schlagwörtern gesucht wird und diese dann im Profil zu ergänzen. So kann man vermeiden, unpassende Stellenangebote zu erhalten und von den falschen Adressen angesprochen zu werden.
Nächste Ziele
Um ihre Social Media-Profile effektiv für den beruflichen Aufstieg zu nutzen, sollten Fach- und Führungskräfte darin nicht nur den Werdegang und die aktuelle Position darstellen, sondern auch Hinweise zu ihren nächsten Zielen angeben. Angaben zu den nächsten Schritten, die auf der Karriereleiter angestrebt werden, lassen sich mit entsprechenden Keywords auch in den genannten Rubriken wie Fähigkeiten und Kompetenzen aufnehmen.
Je nach den Möglichkeiten der Social Networks sollten auch weitere Informationen über die nächste angestrebte Position angegeben werden. Bin ich örtlich gebunden oder bereit, für den nächsten Job deutschlandweit umzuziehen oder mich auch international zu verändern? In welcher Gehaltsklasse bewege ich mich aktuell, welches Gehalt strebe ich künftig an? Will ich eher in einen Konzern oder zu einem Mittelständler wechseln? Wer Antworten auf diese Fragen in seinen Profilen unterbringt, kann seine Karrierechancen deutlich erhöhen. Außerdem sollte man in seinem Social Media Auftritt auch deutlich machen, dass man gerne angesprochen werden möchte.
Mehrere Netzwerke
Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, ist es zudem wichtig, nicht nur in einem sozialen Netzwerk präsent zu sein. Es macht absolut Sinn, gleichzeitig in den größten Business Networks Flagge zu zeigen. Denn viele Personalchefs und HR-Manager von Unternehmen nutzen aus Kostengründen nur eines der wichtigen Netzwerke für die Kandidatenrecherche. Darüber hinaus ist auch die Präsenz in spezialisierten Karriere-Netzwerken sinnvoll.