20.02.2023 ● Veronika Frank
Motivationskick im Arbeitsalltag
Prinzipiell unterscheidet man zwei Arten von Motivation: die innere und die äußere. Die innere spiegelt das eigene Interesse, Werte, eine Sinnhaftigkeit und Spaß an der Arbeit wider. Äußere Motivatoren werden vom sozialen Status, Macht, Reichtum und Zugehörigkeit beeinflusst und machen abhängig. Sie heben die Stimmung – aber meist nur kurz.
In sich ruhen
Es ist wichtig, die innere Einstellung zu kennen und zu beeinflussen – überspitzt gesagt, so zu manipulieren, dass die Quelle der Motivation in uns selbst liegt. Dazu muss die Arbeit einen Sinn haben, ohne einem großen, übergeordneten Zweck zu dienen. Dazu müssen Sie verstehen, welchen Teil des Bindegliedes die eigene Arbeit darstellt und dass Sie ein wichtiger Teil des großen Ganzen sind. Aber auch Belohnungen von außen sind wichtig. Eine Gehaltserhöhung oder Bonus beispielsweise sind mächtige Motivationsmittel, wirken auf Dauer aber wie eine Droge. Die Dosis muss ständig erhöht werden.
Hohe Ziele setzen
Wer planlos vor sich hinarbeitet und keine Ziele hat, verliert sich irgendwann. Wer sich eigene Ziele setzt, wird früher oder später ein Erfolgserlebnis haben. Beabsichtigt jemand zum Beispiel, seine Ausbildung im Grafikdesign erfolgreich abzuschließen, kann ein Zwischenziel sein, den eigenen Stil zu finden, mit einer bestimmten Software vertraut zu sein, Schulungen wahrzunehmen oder Kontakte zu knüpfen. Sich selbst herauszufordern, weckt den Ehrgeiz. Denn wer zu wenig Arbeit hat, immer dasselbe macht oder sich durch die vorliegende Arbeit weitgehend unterfordert fühlt, langweilt sich und schaltet irgendwann auf Autopilot – der Killer für jegliche Kreativität und Motivation. Jede Firma profitiert vom Arbeitswillen ihrer Angestellten und möchte ihre Arbeitszeit sinnvoll einsetzen. Deshalb ist es wichtig, immer wieder neue Aufgaben einzufordern, um sich selbst unter Beweis zu stellen.
Work-Life-Balance
Motivation kann nur dann beständig sein, wenn die nötige Energie vorhanden ist. Das heißt, dass unser Biorhythmus im Einklang mit uns sein sollte. Nach einer längeren Krankheitsphase oder einem Urlaub kann der Körper beispielsweise einen neuen Takt entwickelt haben. Ausreichend Schlaf trägt dazu bei, sich wieder an die Arbeitszeiten zu gewöhnen. Sieben bis acht Stunden Nachtruhe gelten dabei als gesund. Für mehr seelische Ausgeglichenheit hilft es, die Freizeit mit Dingen zu gestalten, die den „inneren Tank füllen“, also Freude bereiten und anspornen. Das mögen Sport oder das Treffen mit Freunden sein. Es mag verlockend klingen, die Arbeitszeit so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. Bei einem Durchhänger hilft aber nichts anderes als eine klassische Pause. In der Regel sollte nach 45 Minuten eine fünfminütige Pause gemacht, nach vier Stunden spätestens eine längere Ruhezeit eingebaut werden. Der Kopf wird dadurch frei und man kehrt mit neuen Gedanken und Ideen zurück an den Arbeitsplatz.
Das Umfeld macht die Laune
Ob man gerne zur Arbeit geht, hängt nicht nur von dem ab, was man tut, sondern auch mit wem man es tut. Gemeinsam Teller abzuwaschen, kann in guter Gesellschaft Spaß machen. Hat man jedoch einen Kollegen, der ständig nörgelt, kann sich dieser Pessimismus schnell auf die eigene Stimmung schlagen und der Traumjob zur Folter werden. Hier ist es wichtig, zu lernen, bei sich zu bleiben und blöde Kommentare oder Kollegen auszublenden. Auch der Ort, die Räumlichkeiten und Gerüche spielen eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden bei der Arbeit. Ein schöner und ordentlicher Arbeitsplatz steigert die Produktivität. Dekoration mit persönlichen Gegenständen kann mehr Identifikation mit der eigenen Arbeit schaffen. Auch ein leises Radio kann für eine positive Grundstimmung sorgen und den tosenden Lärm von laufenden Maschinen relativieren.