22.02.2023
Auszug aus Hotel Mama
Manche Schulabsolventen können es kaum erwarten, endlich in die eigenen vier Wände zu ziehen und die neue Wohnung oder das Zimmer ganz nach ihren Vorstellungen einzurichten. Andere stehen etwas verhaltener zu diesem Thema und warten noch ein paar Jahre ab, bevor sie das Hotel Mama verlassen. Aber egal zu welchem Zeitpunkt die Entscheidung fällt, das Kribbeln im Bauch bleibt. Erleichtert wird die Entscheidung für den Auszug, wenn es logistische Gründe gibt, zum Beispiel, wenn die Studienstadt bzw. der neue Ausbildungsplatz weit weg von zu Hause sind.
Welcher Wohnungstyp bin ich?
WG-Zimmer, eine eigene Wohnung oder doch lieber ins Wohnheim? Schulabgängern stehen viele verschiedene Möglichkeiten offen:
Eigene Wohnung – Allein zu wohnen hat Vor- und Nachteile: Eine eigene Wohnung bietet die größte Freiheit, aber gleichzeitig ist sie auch die größte Herausforderung. Wer allein wohnt, muss keine Rücksicht auf Mitbewohner nehmen und es gibt keine Eltern, die ständig zum Putzen und Aufräumen auffordern. Zu jeder Zeit kann man selbst bestimmen, wann man lernt, Freunde trifft, kocht oder Fernsehen schaut. Jedoch bedeutet eine eigene Wohnung auch, dass man oft allein ist. Vor allem, wenn man neu in einer Stadt ist und noch keinen kennt. Auch der Haushalt macht sich nicht von selbst. Kochen und putzen fallen ab jetzt unter die Eigenverantwortung. Unter allen Optionen ist die Wohnung die teuerste.
WG-Zimmer – Das WG-Zimmer ist eine günstige Alternative zur Wohnung. Es ist mehr los, aber umso mehr Leute zusammenwohnen, desto mehr Chaos gibt es auch. Jeder sollte gewisse Regeln beachten, damit das Zusammenleben funktioniert. Der Haushalt wird von allen Mitbewohnern in gleichem Maße gemacht. Am besten ist es, einen durchwechselnden Plan für spezielle Dienste einzuführen, den jeder beachten sollte. Großer Vorteil einer WG ist, dass man nicht allein ist und leichter Anschluss findet. Dennoch sollte man sich die zukünftigen Mitbewohner schon bei der Besichtigung genau anschauen. Denn meistens wird hier schon klar, ob die Chemie stimmt oder nicht. Doch eine WG besteht nicht nur aus Party und Unternehmungen: Man hat dennoch sein eigenes kleines Reich, in das man sich jederzeit zurückziehen kann.
Wohnheim – Ein Zimmer in einem Jugendwohnheim ist die günstigste Variante. Dort wohnen Studenten, Azubis, Lehrlinge und Co. alle unter einem Dach. Wie in einer Jugendherberge hat jeder sein eigenes kleines Zimmer, das meistens mit einem Bad ausgestattet ist. Dazu stehen Gemeinschaftsräume zur Verfügung, in denen man sich mit anderen Mitbewohnern treffen und Kontakt knüpfen kann. Oft gibt es einen Ansprechpartner im Wohnheim, der Fragen beantworten kann und den Bewohnern hilft.
Finanzierung & Suche
Auszubildende und duale Studenten verdienen nach der Schulzeit endlich ihr eigenes Geld, Unistudenten müssen noch ein wenig länger warten, bekommen aber in vielen Fällen in Form von BAföG Unterstützung. Auch Azubis haben einen Anspruch auf finanzielle Hilfe vom Staat. Denn von zu Hause auszuziehen kostet eine Menge Geld – egal in welche Wohnform. Infos dazu gibt es online oder direkt bei den Ausbildungsstätten. Vor der Wohnungssuche sollte ebenso das Budget festgelegt werden, das für die monatliche Miete ausgegeben werden kann. Fast immer kommen noch Kosten für Strom, Internet, Müll oder Wasser dazu. Wer die Preise für die Warmmiete vergleicht, findet oft ein faires Angebot. Aber Achtung: Häufig schreiben Vermieter nur die Kaltmiete aus (ohne Zusatzkosten). Spätestens auf Anfrage werden sie aber herausgegeben.
Wenn der finanzielle Rahmen geklärt ist, gilt es als nächsten Schritt, die passende Wohnmöglichkeit zu finden. Das kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, je nachdem, wie die Wohnsituation in der neuen Gegend aussieht. Einen guten Überblick geben Immobilienportale im Internet, in denen man aktiv suchen und Anzeigen schalten kann. Hier werden oft schon Bilder von den Räumlichkeiten inseriert.
Wohnungsbesichtigung & Vertrag
Hat man eine oder mehrere interessante Inserate im Internet gefunden, sollte man sich mit dem Vermieter in Verbindung setzen und einen Besichtigungstermin vereinbaren. Entweder allein oder in einer Bewerbergruppe kann man sich dann vor Ort ein Bild von den Zimmern und – in einer WG – den Mitbewohnern machen. Eine Wohnungsbesichtigung ist ähnlich einem Vorstellungsgespräch, deshalb sollte man hier ein gutes Bild hinterlassen. Damit steigen die Chancen, für die Wohnung ausgewählt zu werden. Auch die Eltern können zum Termin mitkommen, da sie schon etwas mehr Erfahrung haben und mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
In einem Wohnheim ist der Besichtigungstermin wie ein Tag der offenen Tür, an dem sich Außenstehende in Ruhe umsehen können. Ist ein Zimmer frei, wird es an den nächsten Bewerber vergeben. Andererseits kommen alle neuen Bewerber auf eine Warteliste und werden dann kontaktiert, wenn ein Platz frei wird.
Ist die Wohnentscheidung auf eine WG gefallen, wird auch hier ein Besichtigungstermin vereinbart, an dem sowohl die Wohnung als auch die Mitbewohner unter die Lupe genommen werden können. In diesem Fall entscheiden häufig nicht der Vermieter, sondern die Bewohner selbst, wer einzieht oder nicht. Dabei spielt der erste Eindruck oft die größte Rolle – entweder man versteht sich auf Anhieb oder eben nicht. Bei einem sogenannten WG-Casting sollten die Eltern lieber zuhause bleiben.
Ist die Wohnung, der Platz im Wohnheim oder das WG-Zimmer vom Vermieter zugesagt, wird ein neuer Mietvertrag ausgestellt, den beide Seiten unterschreiben müssen – aber erst nach sorgfältiger Prüfung. Sollten Unklarheiten aufkommen, kann man beim Vermieter nachfragen.
Um- & Einzug
Endlich ist es soweit: Der Auszug steht an und das neue Zuhause wartet! Der Umzug sollte gut organisiert sein. Welche Möbel und Gegenstände werden benötigt und wieviel passt überhaupt ins neue Zimmer? Umzugs-Checklisten im Internet helfen dabei. Stellt sich beim Vorbereiten heraus, wieviel Platz man braucht, ist der nächste Schritt zu überleben, ob für den Umzug Autos reichen oder ob ein Transporter gemietet werden muss. Helfen die Eltern oder Freunde beim Möbelrücken oder übernimmt ein Umzugsunternehmen? Sind diese Fragen geklärt, geht das Packen los: Jeder Umzugskarton sollte mit Inhalt und Zimmer beschriftet werden, damit beim Auspacken kein Chaos entsteht. Und nach getaner Arbeit freut sich jeder Helfer über eine Pizza mit einem erfrischenden Getränk. So ist der Umzug im Handumdrehen erledigt.